Diese Website dient als Anlaufpunkt für Berliner Unitänzer und bietet Ergebnisse von vergangenen Uni-Turnieren, weitergehende Informationen zu den Tanzkursen der Berliner Hochschulen und Universitäten und Hinweise zu kommenden Turnieren.

Die Turnierkurse der Berliner Universitäten bereiten auf die Teilnahme an Unitanzturnieren vor. Dazu werden weiterführende Figurenkombinationen gelehrt und unter der jeweils tanzspezifischen Rhythmik, Charakteristik, Technik und Präsentation trainiert.

Bereits auf fortgeschrittenem Niveau (F1/F2) kann durch eine regelmäßige Teilnahme an den Turnierkursen eine deutliche Verbesserung der tänzerischen Fähigkeiten erzielt werden. Vor der Anmeldung besteht die Möglichkeit, das Training an den Schnupperterminen kennen zu lernen.

BTDS

Poster

Tänze

Standard-Tanzhaltung

Bei der Tanzhaltung für die vier Schwungtänze Langsamer Walzer, Wiener Walzer, Quickstep und den Slowfox wird eine leichte Tuchfühlung mit dem Partner aufgenommen. Der Herr legt seine rechte Hand mit geschlossenen Fingern auf die untere Seite des linken Schulterblattes der Dame. Die linke Hand der Dame wird auf dem rechten Oberarm des Herrn platziert. Die rechte Hand der Dame liegt in der linken Hand des Herrn zwischen Daumen und Zeigefinger. Die Finger des Herren liegen auf dem Handrücken der Dame. Diese "Flughand" sollte sich in Augenhöhe der Dame befinden. Die Arme sollten von der Schulter bis zum Ellenbogen eine leicht abfallende Linie zeichnen. Die Dame muss ihre Arme selbst tragen und der Herr darf die Dame nicht an sich heranpressen, sondern die Führungshand (am Schulterblatt) nur mit einem leichten Druck auf ihren Rücken versehen.

Standard-Tänze

Langsamer Walzer

Genuss (3/4-Takt, 28-30 Takte p. Min.)
Der Langsame Walzer entwickelte sich in den 20er Jahren in England aus dem Boston und heißt daher auch (English) Waltz. Die linearen Bewegungen des Boston verwandelten sich dabei in raumgreifende Drehungen, in denen das Paar wie ein Pendel von Höhepunkt zu Höhepunkt schwingt. Der Langsame Walzer gilt als der schwierigste Standardtanz und ist auch der meistgeübte. Das weiche Ein- und Ausschwingen zur schmelzenden Musik klassischer Waltz-Melodien macht ihn zum "Tanz des Herzens".

Tango

Kraft (2/4-Takt oder auch 4/4 Takt, 31-33 Takte p. Min.)
Der Tango stammt aus Argentinien und ist, dem Stakkato der Musik entsprechend, geprägt vom Wechsel zwischen Aktion und Pause. Die "ruckartigen Aktionen" (von knappen und schnellen Kopfbewegungen begleitete Schritte) werden im Knie weich abgefangen, was dem Tango das Doppelgesicht verhaltener Leidenschaftlichkeit gibt. Die "gehaltenen Pausen" verhindern "Körperschwung" und damit verbundene Hebungen und Neigungen.

Wiener Walzer

Beschwingtheit (3/4-Takt, 58-60 Takte p. Min.)
Der Wiener Walzer ist mit seinen Varianten (z. B. dem Ländler) ein uralter, vor allem im Alpenraum beheimateter Volkstanz, der wegen seiner "Ungezügeltheit" oft bekämpft wurde. Am preußischen Hof wurde er 1794 verboten, während er 20 Jahre später auf dem Wiener Kongreß Triumphe feierte. In Deutschland wurde er 1932 ins Turnierprogramm aufgenommen. Sein Reiz liegt nicht im Figurenmaterial, sondern im berauschenden Körperschwung.

Slowfox (auch: Slow Foxtrott)

Souveränität (4/4-Takt, 28-30 Takte p. Min.)
Der Slow Foxtrott entstand um 1900 aus dem Ragtime und amerikanischer Marschmusik und entwickelte sich zum Klassiker unter den "englischen Tänzen". Die linearen Schrittmuster, auf natürlicher Gehbewegung basierend, wirken bei kunstvoller musikalischer Interpretation und lässigem "Understatement" faszinierend. Dem kontinuierlichen Bewegungsfluß entsprechend, sind "fließende Posen" besonders "foxy".

Quickstep

Spritzigkeit (4/4-Takt, 50-52 Takte p. Min.)
Der Quickstep entstand Mitte der 20er Jahre, als parallel zum Onestep das Tempo des Foxtrotts beschleunigt wurde. Im Gegensatz zum Langsamen Walzer, mit dem ihn geschlossene Drehungen und Chasses verbinden, ist der Quickstep dadurch charakterisiert, daß die Körpergeschwindigkeit bei Slow fast die gleiche ist wie bei Quick oder bei besonders schnellen Schrittfolgen. In der Familie der Standardtänze gilt er als "der Sekt unter den Weinen": perlend in seinen langgestreckten Bewegungen und spritzig in seinen Hüpfschritten.

Aus: Tanzen in Deutschland, Kastell-Verlag

Latein-Tanzhaltung

Bei den lateinamerikanischen Tänzen steht man nicht wie in den Standard-Tänzen auf Tuchfühlung, sondern durch einen kleinen Abstand voneinander getrennt (ca. 30cm). Die Haltung der Arme wird daher mehr nach vorn gerichtet, um diesen Abstand zu ermöglichen. Bei einer geschlossenen Tanzhaltung würde man den Partner ständig treten, da die Schritte ein ständiges Strecken und Beugen im Knie voraussetzen.

Weiterhin werden viele Solodrehungen getanzt, die nur mit einem leichten Abstand auszuführen sind. Auch die Hüftbewegung läßt sich nur in richtiger Haltung perfekt tanzen. Im Gegensatz zum Standard-Tanz werden bei den lateinamerikanischen Tänzen die Fußspitzen leicht ausgedreht.

Die Führung erfolgt hauptsächlich durch Hände und Arme, wobei die Solodrehungen von beiden Händen unterstützt werden.

Latein-Tänze

Samba

Dynamik (2/4-Takt, 50-52 Takte p. Min.)
Die Samba stammt in ihrer stationären Grundform aus Brasilien bzw. aus uralten Kreistänzen der Bantu-Neger und wurde in Europa zum variationsreichen Turniertanz entwickelt. In Wiegeschritten und Voltadrehungen, Rollen und Promenadenläufen bewegen sich die Paare wellenförmig durch den Raum. Während die Wellenbewegung früher aus einem Erheben im Bein (Bounce) entstand, wird sie heute mehr durch die Bauchmuskulatur erzeugt.

Cha-Cha (auch: Cha-Cha-Cha)

Koketterie (4/4-Takt, 30-32 Takte p. Min.)
Der Cha-Cha stammt aus Kuba. Er wurde von Enrique Jorrin (u.a.) aus dem Mambo entwickelt und 1957 von Gerd und Traute Hädrich nach Deutschland importiert. Der Cha-Cha hat viele Elemente aus anderen Tänzen in sich aufgenommen, besonders aus Jazz, Beat und Disco. Seinen Grundcharakter, der ihn bei allen Altersstufen zum beliebtesten Lateintanz machte, hat er dabei nicht verloren: Im Cha-Cha kommen übermütige Ausgelassenheit und koketter Flirt zum Ausdruck.

Rumba

Sehnsucht (4/4-Takt, 25-27 Takte p. Min.)
Die Rumba stammt aus dem Mambo-Bolero und ist mit der Habanera verwandt. Sie ist ein afrokubanischer Werbungstanz: Die Dame schwankt zwischen Hingabe und Flucht und der Herr zwischen "Zuneigung" und "Selbstherrlichkeit". In Deutschland wurde die Rumba 1932 ins Turnierprogramm aufgenommen. Sie ist der Klassiker unter den Lateintänzen, erfordert Ausdruckskraft und Sparsamkeit der Mittel.

Paso Doble

Stolz (2/4-Takt, 60-62 Takte p. Min.)
Der Paso Doble ist eine in Spanien und Frankreich entwickelte Darstellung des Stierkampfs mit Einschluss von Flamenco-Elementen. Die Dame stellt nicht den Stier dar, sondern das rote Tuch des Toreros, Herr und Dame bewegen sich also gemeinsam um einen imaginären Stier. Die Musik, ein spanischer Marschtanz, besteht aus einer Einleitung und zwei Hauptteilen mit genau festgelegten Höhepunkten, nach denen sich die Choreographie richtet. Der Tanz erfordert große Präzision und einen durchgehaltenen starken Muskeltonus.

Jive

Ausgelassenheit (4/4-Takt, 42-44 Takte p. Min.)
Der Jive wurde als "Jitterbug" und "Boogie-Woogie" (später auch "Behop") um 1940 von amerikanischen Soldaten nach Europa gebracht, in England zum Jive entwickelt und schließlich in das Turnierprogramm der Lateintänze aufgenommen (Profis national 1968, Amateure national 73, international 76). Mit ihrer Off-Beat-Betonung auf "zwei" und "vier" verrät die Musik ihren afrikanischen Ursprung. Der Jive bringt robuste Lebensfreude zum Ausdruck. Er war der "Tobetanz" der Vor-Beat-Generation, aus dem sich auch der akrobatisch-athletische Rock 'n' Roll entwickelt hat.

Aus: Tanzen in Deutschland, Kastell-Verlag

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