Wertungskriterien im deutschen Tanzsport

Grundsätzlich gilt: Ist bereits im ersten Wertungskriterium eine Differenzierung der Paare möglich, kommen die nachfolgenden Wertungskriterien nicht mehr zur Anwendung! Erst wenn nach einem Wertungskriterium keine Differenzierung möglich ist, wird das jeweils nachfolgende Kriterium herangezogen.

  1. Musik: Takt, Rhythmus, Musikalität
  2. Balancen: Statisch, Dynamisch, Führung
  3. Bewegungsablauf: Im Raum, im Verlauf einer Energieeinheit, eines Bewegungselementes
  4. Charakteristik: Darstellungsform, Umsetzung der Charakteristik, persönliche Interpretation

Der Schwierigkeitsgrad ist kein Wertungsgebiet.

Weitere Details finden sich bei Interesse in den jeweils gültigen "Wertungsrichtlinien im DTV für die Standard- und lateinamerikanischen Tänze".

Wertung der Vor- und Zwischenrunden

Die Paare, die nach Meiung der Wertungsrichter in die nächste Runde gehören, bekommen ein Kreuz. Jeder Wertungsrichter kann pro Tanz eine Anzahl an Kreuzen vergeben, die etwa der Hälfte der Anzahl der startenden Paare entspricht.

In der nächsten Runde startet mindestens die halbe Anzahl der Paare der letzten Runde, und zwar die Paare, die die meisten Kreuze sammeln konnten. Bei maximal 7 Paaren kann dann eine Endrunde durchgeführt werden.

Auswertung der Endrunde

Pro Tanz wird ein Wertungsfeld ausgefüllt. Bis zu sieben Paare werden für die Endrunde eingetragen. Üblicherweise geben fünf oder sieben Wertungsrichter (A-E bzw. A-G) ihre jeweiligen Platzierungen für die Paare ab. Diese Platzierungen werden in eine Tabelle eingetragen.

Paar A B C D E F G 1 1-2 1-3 1-4 1-5 1-6 1-7 Platz Σ
10 6 3 3 3 3 4 5                  
50 3 2 1 2 2 3 3                  
77 2 4 2 3 3 1 1                  
5 1 6 5 6 5 2 2                  

Nun folgt die Auswertung der Plätze. Man beginnt bei dem ersten Platz und zählt für jedes Paar die "Einsen" und trägt diese Anzahl in das erste Feld. Danach werden alle Platzierungen bis zum zweiten Platz gezählt und eingetragen, d.h. alle "Einsen" und alle "Zweien". Als nächstes alle Platzierungen bis zum dritten Platz und so weiter. Dabei wird das Feld gewählt, in dem eine Zahl steht, die größer ist als die Anzahl der Wertungsrichter geteilt durch zwei. Beispiel: Bei sieben Wertungsrichtern wird das erste Feld gewählt, in dem mindestens eine vier steht.

Paar A B C D E F G 1 1-2 1-3 1-4 1-5 1-6 1-7 Platz Σ
10 6 3 3 3 3 4 5 0 0 4            
50 3 2 1 2 2 3 3 1 4              
77 2 4 2 3 3 1 1 2 4              
5 1 6 5 6 5 2 2 1 3 3 3 5        

Anhand dieser Felder können die Plätze der einzelnen Paare ermittelt werden. Haben zwei Paare die Majorität in der gleichen Spalte, entscheidet die Zahl in diesem Feld. Das Paar, das also bis hier mehr Wertungsrichterstimmen auf sich vereinigen konnte, ist besser. Sollte auch hier die gleiche Zahl erreicht werden, so werden alle an diesem Feld beteiligten Platzierungen addiert. Beispiel: Das Paar 50 erhält 2+1+2+2=7 Punkte, Das Paar 77 erhält 2+2+1+1=6 Punkte und ist damit besser als Paar 50. Sollte auch hier die gleiche Zahl erreicht werden, würde das nächste Feld berechnet werden. Wenn nichts mehr hilft, bekommen beide den gleichen Platz.

Paar A B C D E F G 1 1-2 1-3 1-4 1-5 1-6 1-7 Platz Σ
10 6 3 3 3 3 4 5 0 0 4       3. 3  
50 3 2 1 2 2 3 3 1 4         2. 2  
77 2 4 2 3 3 1 1 2 4         1. 1  
5 1 6 5 6 5 2 2 1 3 3 3 5   4. 4  

Nach allen Tänzen müssen nur noch die erreichten Plätze der einzelnen Runden addiert werden. Schließlich sollte sich dann die gleiche Reihenfolge ergeben, wie sie vom Turnierbüro vorgelesen wird.

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